Zahnfüllungen

Die Amalgamsanierung

Jährlich werden in der Bundesrepublik Deutschland etwa 20 t Amalgam durch Zahnärzte verarbeitet, um die durch Karies entstandenen Defekte wieder zu verschließen. Amalgam setzt sich aus meist vier verschiedenen unedlen Metallen zusammen, wobei der Quecksilberanteil 50% (!) beträgt. Quecksilber (chem. HG) ist giftig und reichert sich besonders im Nerven – und Drüsengewebe an. Über den feinen täglichen Zahnabrieb findet eine kontinuierliche Benetzung der Schleimhautoberfläche im Mund-Magen-Darmtrakt statt. Es kommt zu einer Veränderung der Darmbarrierefunktion und Aufnahme kleinster Dosen in das Blutsystem und nachfolgend einer Anreicherung in der Zellen der verschiedenen Organe. Ein Prozess, der oft erst über Jahre zu klinischen Symptomen führt.

Erkrankungen durch Amalgam & andere Metalle

Befinden sich im Zahnbereich mehrere Metalle (Gold, Titan, Amalgam, Edelstahl), findet eine Elektrolyse statt (Wanderung der Elektronen des unedlen Metalls zum edlen Metall). Die hierdurch hervorgerufenen elektrischen Spannungspotentialdifferenzen können zu einer Säureänderung im wässrigen Mundmilieu (pH-Wert) sowie einer Verschiebung der Mundbakterienflora und der Flora im gesamten Magen-Darmtrakt führen.

Dies kann Ursache sein für vielfältige Krankheiten, wie Allergien, Migräne, Trigeminus-Neuralgien, Ekzeme, Pilzerkrankungen, Heuschnupfen, Rheuma, Immunstörungen mit wiederholten Infekten und diverse Verdauungsprobleme.

Die fachmännische Amalgamentfernung

Ausgewechselt werden sollten maximal 2-3 Füllungen oder je ein Quadrant je Behandlung in Intervallen von mindestens einer Woche.

Die Kunststofffüllung

Kunststoff-Füllung – was ist das?

Der Begriff trifft nicht ganz die Tatsachen: Zu 60-70% bestehen die Kunststoff-Füllungen aus Glas – und Quarz – Teilchen und nur zu rund 30-40% aus bestimmten Kunststoffen. Diese Gemisch ist zunächst weich und kann deshalb gut in den Zahn eingefüllt werden. In der Regel werden heute sog. lichthärtende Komposites verwendet: Unter Einwirkung von UV-Licht härtet das Material aus. Dabei „schrumpft“ es ein wenig, weil die Kunststoffanteile sich verketten und die übrigen Teilchen so ist. Die Füllung ist jetzt fest.

Zahnfüllungen aus Kunststoff (Komposites) finden auch aus optichen und ästhetischen Gründen leicht Freunde: Sie sind zahnfarben und fallen deshalb nicht auf. Und sie sind – im Vergleich z. B. zu laborgefertigten Inlays – preiswerter.

Wie läuft die Behandlung ab?

Kunststoff-Füllungen (Komposites) werden meistens in sogenanter Mehrschicht-Technik eingebracht dieses Verfahren verspricht die beste Haltbarkeit. Zuerst werden die Wände rund um das Loch im Zahn leicht angeätzt. Die Zahnfläche wird dadurch etwas aufgeraut. Die spätere Füllung hält somit besser. Dann wird ein Haftmittel verteilt, das für eine feste Verbindung zwischen dem Komposite und dem Zahn sorgt. In dieser ganzen Zeit darf kein Speichel in das Behandlungsfeld eindringen. Das Komposite wird jetzt in dünnen Schichten aufgetragen und Schicht für Schicht unter Licht gehärtet.

Zum Schluss werden die Füllung und der Übergang noch einmal glattpoliert. Das alles erfordert natürlich seine Zeit, mehr Zeit jedenfalls, als der Zahnarzt bei einer Amalgam-Füllung benötigt.

Wann zahlt die Krankenkasse eine Kunststoff-Füllung?

Kunststoff-Füllungen sind in der Regel keine Kassenleistungen. Nur in Ausnahmefällen übernimmt die Krankenkasse diese Kosten. Dies ist dann gegeben, wenn der Patient ein ärztliches Attest über eine Allergie auf Quecksilber (ist im Amalgam enthalten) oder über ein schweres Nierenleiden vorlegen kann. In diesen Fällen wird die Kunststoff-Füllung direkt vom Zahnarzt über die Krankenversichertenkarte abgerechnet. In allen anderen Fällen zahlt die Krankenkasse einen Teil der Kosten und zwar den Anteil, den eine vergleichbare Amalgam-Füllung gekostet hätte.

Die Einlagefüllung (Inlay)

Inlay bedeutet Einlagefüllung, und das wiederum bedeutet: Aus einem Werkstoff (z. B. Keramik oder Gold) wird eine feste Form gegossen oder gefräst, die haargenau in das für die Füllung vorbereitete „Loch“ passt. Damit es nicht herausfällt, wird das Inlay je nach Ausführung mit einem „Klebstoff“, einem sogenannten Adhäsiv oder Zement, befestigt.

Inlay – nur etwas für bestimmte Fälle?

Ein Inlay kann, wie jede andere Füllung auch, nur dann eingesetzt werden, wenn nach der Karies-Entfernung noch so viel Zahnsubstanz übrig geblieben ist, dass der restliche Zahn den heftigen Kaudruck aushalten kann. Sind die Zahnwände zu dünn, bricht das Gefüge. In solchen Fällen wird auf ein Inlay verzichtet und zu einer Krone geraten: Sie umschließt den Zahnstumpf von allen Seiten und ersetzt die verlorene natürliche Zahnsubstanz.

Inlays gibt es aus unterschiedlichen Materialien.

Passend zum vorbereiteten Zahnloch wird im Labor eine Füllung gearbeitet: Sie wird gegossen, gefräst oder „gebrannt“ – je nach Material. Die heute üblichen Werkstoffe für Inlays ermöglichen eine breite Auswahl.

Gold-Inlay

Gold, genauer gesagt eine harte Goldlegierung ist der am häufigsten verwendete Werkstoff für eine Inlay-Versorgung im Seitenzahngebiet („Backenzähne“). Reines Gold wäre zu weich und ist deshalb ungeeignet. Ein solches Gold-Inlay hat einige Pluspunkte: Gold lässt sich von allen Materialien am besten verarbeiten. Vor allem der wichtige Randschluss, der Übergang vom Inlay zum Zahn, kann sehr exakt gearbeitet werden: Je dichter dieser Bereich schließt, um so schwerer können Bakterien eindringen und unter der Füllung wieder für Karies sorgen. Ganz allgemein gilt Gold zudem als das vom Körper am besten akzeptierte Material. Und Inlays aus Gold widerstehen bestens dem hohen Kaudruck, der auf den Backenzähnen lastet. Nachvollziehbar also, dass Gold-Inlays eine lange Lebensdauer haben: 10, 15 oder gar mehr Jahre sind keine Seltenheit. Für alle Patienten, die eine besonders haltbare und stabile Füllung wünschen, ist deshalb ein Gold-Inlay die beste Alternative. Es kostet zwar deutlich mehr, aber die Investition lohnt sich auf die Jahre gesehen allemal.

Vollkeramik-Inlay

Selbst Zahnärzte haben manchmal Probleme, ein Vollkeramik-Inlay im Zahn zu erkennen, so sehr gleich es der natürlichen Zahnsubstanz. Es gibt inzwischen so viele unterschiedliche Tönungen auf der Basis von „zahnfarben“, dass sogar leicht gelbliches oder leicht gräuliches Weiß genau getroffen werden können! Mit solch perfekter Ästhetik ist ein Vollkeramik-Inlay natürlich geradezu prädestiniert für eine versorgung im sichtbaren Bereich der Zähne!

Die Haltbarkeit liegt etwas unter der eines Gold-Inlays.